Botulinumprotein („Botox™“) gegen Haarausfall

Haarausfall, oder medizinisch Effluvium, hat viele Ursachen: Was tun?

Dauerverspannungen der Kopfhautmuskulatur v.a. in Stressphasen stellen nach neuen wissenschaftlichen Überlegungen bei einer Vielzahl von Haarausfallformen einen krankheitsauslösenden Mechanismus dar: Durch die Verkrampfungen der flachen Kopfhautmuskulatur werden Blut-, Sauerstoff- und damit Nährstoffversorgung hin zur Haarwurzelzelle so stark reduziert, dass normale biologische Abläufe nicht mehr ideal von Statten gehen können. Die Folge: Haarausfall (Alopecia contentionalis).

Botoxc Haare

Eine an der Ursache ansetzende Therapie der Alopecia contentionalis stellt die Behandlung mit Botulinumprotein-Injektionen dar. Dieser u.a. aus der Kinderheilkunde stammende, den meisten eher aus der Ästhetik bekannte, Wirkstoff hat eine Reihe günstiger Wirkungen bei Haarausfall. Im Sinne einer flächenhaften Therapie wird an mehreren über die Kopfhaut verteilten Punkten die Substanz vom Haararzt sanft an die Kopfhautmuskulatur injiziert. Die zuvor verkrampften Hautmuskelfasern sowie die Unterhautmuskulatur entspannen sich. Dies konnte durch Untersuchungen der Kopfhautspannung nachgewiesen werden. In der Folge können durch die verbesserte Blutzirkulation Sauer- und Nährstoffversorgung wieder auf ein optimales Maß angehoben werden, das Haar beginnt zu wachsen. Die Haarwurzeln werden wieder versorgt, die zuvor unterversorgten Haarfollikel (d.h. die Haarwurzeln) können wieder neues kräftiges Haar produzieren. Auch bessern sich im Rahmen der Behandlung Mißempfindungen wie Kopfhautschmerzen oder –ziehen (sog. Trichodynie) i.d.R. ganz erheblich. Eine Therapie an der Ursache.

Was ist Botulinumprotein überhaupt?

Botox™ wird seit über zwei Jahrzehnten in der Medizin eingesetzt. Ursprünglich als medizinisches Medikament bei diversen Muskelerkrankungen, Schiefhals (häufig in der Kinderheilkunde) oder Schielen der Augen eingesetzt, erweiterte sich das Einsatzgebiet über die Jahrzehnte auf die Behandlung urologischer Krankheiten sowie übermäßigen Schwitzens (sehr effektiv!) bis hin zu chronischen Kopfschmerzen (ideal bei Spannungskopfschmerz).Der Wirkstoff verhindert, dass der Botenstoff Acetylcholin aus den Nervenfasern freigesetzt wird und die Muskulatur oder andere von Nervenimpulsen abhängige Strukturen (z.B. Schweißdrüsen) erregt. Der Muskel entspannt. Die Muskelverspannung, die eine Durchblutung verhindert oder Kopfhautschmerzen verursacht, löst sich. Die Muskelnerven werden unmittelbar beeinflusst, die Muskulatur und nahe gelegene Strukturen (Haarwurzeln!) werden wieder durchblutet. Der Effekt hält in der Regel 3-6 Monate. Eine Wiederholung ist möglich und auch sinnvoll. Botulinum ist kein Wundermittel, aber es kann sehr effektiv helfen – bei Mann und Frau.

„Lasse ich mir „Gift“ spritzen?“

Diese gern gestellte Frage ist leicht zu beantworten: Jein! Botulinum ist genauso viel oder wenig „Gift“ wie Aspirin™ oder Alkohol. Erst die korrekte, auf das Krankheitsbild abgestimmte Dosierung der Medizin bewirkt seine heilsame Wirkung.Das Botulinum hat volksmündlich als „Botox™“ in der Behandlung von Gesichtsfalten Furore gemacht. Die bereits oben beschriebenen vielfältigen Einsatzgebiete in der Medizin, die es allerdings weit länger gibt und den Betroffenen effektiv Abhilfe von ihren Leiden verschafft, sind den meisten Menschen aber eher unbekannt. So arbeitet auch die Homöopathie mit Wirkstoffen aus der Natur, die in Ihrer Reinform für den Menschen problematisch sein können, wohldosiert aber heilsam wirken.

Termin
online buchen
Doctolib