Im Rahmen der veränderten Sonnengewohnheiten und der damit einhergehenden Sonnen- bzw. UV-Belastung, erkennt man seit einigen Jahren eine Zunahme von Hautkrankheiten und insbesondere Hautkrebsen bzw. deren Vorstufen.

PDT

Die sicherlich häufigste Vorstufe einer Hautkrebsart ist die sog. aktinische Keratose, die gerne flächenhaft in Arealen auftritt, die einer verstärkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren und sind. Bei dieser Veränderung handelt es sich nach neuesten Erkenntnissen bereits um einen Hautkrebs, welcher allerdings zunächst oberflächliche Hautpartien betrifft. Durch starke Lichteinwirkung kommt es im Laufe der Zeit zu einer Schädigung der Zellen in der oberen Hautschicht. Die geschädigten Zellen durchsetzen nach und nach lokal die Oberhaut. So entstehen die für die aktinischen Keratosen so charakteristischen Verhornungen der Haut. Die häufigsten Lokalisationen sind der Kopf – hier vor allem Stirn und „Glatze“, der Nasenrücken, die Wangen, Ohrmuscheln sowie Unterarme und Handrücken. Entscheidend für die Entstehung ist dabei die sog. kumulative Gesamtsonnendosis, d.h. die Sonnenbelastung, welche man im gesamten Leben „abbekommen“ hat und weniger der Sonnenurlaub im letzten Jahr am Mittelmeer. Typischerweise entwickeln sich die Veränderungen daher bei Personen, die über Jahre hinweg beruflich intensiv der UV-Strahlung ausgesetzt waren, wie beispielsweise Maurer oder Straßenbauarbeiter. Daher empfiehlt sich unbedingt ein hoher Sonnenschutz ab Faktor 30 während der Tätigkeit.

Aktinische Keratosen entwickeln sich langsam und treten meist erst nach dem 40. bis 50. Lebensjahr auf. Unbehandelt kann aus einer fortgeschrittenen aktinischen Keratose ein manifester, mitunter auch streuender Hautkrebs entstehen. Das Plattenepithelkarzinom- oder Basalzellkarzinom: Die häufigsten Hautkrebsarten – auch als „weißer“ Hautkrebsbezeichnet.

Jährlich erkranken etwa 130.000 Menschen in Deutschland an Hautkrebs, davon ca. 90 Prozent an eben diesen Tumoren. Von den drei wichtigsten Hautkrebsarten (Basalzellkarzinom (BCC), Plattenephitelkarzinom (Stachelzellkarzinom, Spinaliom), malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs)) wird das BCC am häufigsten diagnostiziert, besonders in der Gesichtshaut. Durch UV-Licht – natürlich oder künstlich (Solarium!!) – können die sog. Basalzellen der Oberhaut derart geschädigt werden, dass sich ein Tumor entwickelt. Nur in seltensten Fällen entstehen beim Basaliom Metastasen. Dieser Tumor wächst allerdings lokal zerstörerisch, d.h. bei Nichtbehandlung bis in den Knochen und Knorpel. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung auch von Vorstufen werden mehr als 95% der Fälle geheilt. Bevorzugt sind Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Wie bei allen lichtbedingten Hauterkrankungen ist auch bei BCC in Mitteleuropa eine steigende Tendenz der Neuerkrankungen (zur Zeit eine jährliche Rate von ca. fünf Prozent) zu beobachten.

Wie kann man behandeln?

Noch in den 80er Jahren waren die gängigsten Methoden weiße Hautkrebse und deren Vorstufen zu behandeln, oft schmerzhafte Vereisungen, die Chemochirurgie (Verätzung mit Säuren), das Abkratzen mit einem scharfen Löffel (sog. Curettage) und letztendlich die Operation mit all` ihren Risiken. Diese Therapieoptionen hatten v.a. im sensiblen Bereich Kopf die unschöne Nebenwirkung unter Blasenbildung, Vernarbung und Pigmentverschiebung abzuheilen, was natürlich in einem „zur Schau gestellten“ Bereich wie dem Gesicht und Kopf ein erhebliches Problem für die Betroffenen mit sich brachte. Darüber hinaus war die Rezidivrate, also die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls, hoch, was aus medizinischer Sicht ebenfalls ein großes Problem darstellte.
Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts sind der Wissenschaft die Vorzüge von Lichtbestrahlung in Verbindung mit einem Photosensibilisator und Sauerstoff bei der Behandlung von krankheitsbedingten Hautveränderungen bekannt.
Durch gezielte Forschung konnten im Laufe der vergangenen 20 Jahre neue Therapiemodalitäten entwickelt werden, von denen neben der Laserchirurgie (s.h. Menuepunkt Laserbehandlungen) insbesondere die photodynamische Therapie einen entscheidenen Durchbruch in der Therapie brachte und so einen festen Platz in der Dermatologie fand.

Bei der photodynamischen Therapie trägt man zunächst eine lichtsensibilisierende Substanz (Aminolävulinsäure) auf die erkrankte Haut auf. Nach einer Einwirkungszeit von circa 3 Stunden haben sich in der Haut verstärkt lichtempfindliche Substanzen gebildet (sog. Porphyrine). Aminolävulinsäure wird selektiv von den Tumorzellen aufgenommen und macht selbige empfindlich gegen ein spezifisches medizinisches Licht. Es erfolgt dann die Bestrahlung der Haut mit eben dieser Lichtquelle. Hierbei kommt es zum Absterben der Tumorzellen. Diese Therapieform hat den entscheidenden Vorteil neben den sichtbaren Hautkrebsvorstufen auch bereits vorhandene, aber noch nicht mit dem bloßen Auge erkennbare, zu behandeln.
Diese Kombinationstherapie gewährleistet eine äußerst effektive und schmerzarme Behandlung von aktinischen Keratosen und superfiziellen Basalzellkarzinomen. Entgegen bisher verwendeten operativen Therapiemethoden entstehen hierbei keine Narben oder Pigmentveränderungen der Haut. Bei der PDT ist kein massiver Eingriff, d. h. keine chirurgische Maßnahme, oder ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Die dauerhafte Zerstörung der veränderten Zellen kann erreicht werden. Nach neuesten Publikationen scheint darüber hinaus bereits die prophylaktische Anwendung sinnvoll zu sein.

Die Vorteile

· Kein Krankenhausaufenthalt / Keine Operation / Keine Narben
· Weniger Schmerzen
· Hervorragende Wirksamkeit und Sicherheit
· Sehr günstiges kosmetisches Ergebnis (Gesicht!)
· Prophylaktische Anwendung möglich

Was müssen Sie als Patient noch wissen?

Bitte planen Sie etwas Zeit ein: Die Therapie umfasst ein Zeitfenster von ca. 3 Stunden (20 Min. Vorbereitung, 3 Stunden Einwirken, ca. 20 Min. Belichtung). Licht- bzw. Sonnenschutz: Nach der PDT soll die Haut für 24 Stunden vor Licht und Sonne geschützt werden.

Bei weiteren Fragen zu diesem Thema sprechen sie uns bitte an, wir beraten Sie gerne!

 

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